HTML

Über uns

Das deutsche Blog von mercedesyoungtimers.hu. Die Verfasser: Der ungarische Freundeskreis der MB-Youngtimer; Übersetzung: malenykij polgar

Unsere Homepage

Forum, Artikel, Links, weitere Informationen in ungarischer Sprache: www.mercedesyoungtimers.hu

Übersetzungen

Neue Kommentare

Feeds

XML

2009.02.12. 13:56 malenykij polgar

Zweihundert-De, Kaiser der Straßen

oder ein untermotorisierter Benz als "Trumpfkarte"

Verfasser: Zaba

Ein Mercedes fängt dort an wo andere Autos aufhören. Davon werde ich jeden Tag überzeugt wenn ich in meinen Baby-Benz steige. Obwohl er der kleinste ist und noch dazu ein Diesel. Aber zu damaligen Zeiten haben viele Hersteller von 2 Liter Motoren nicht einmal geträumt. Deshalb sage ich, dass der Begriff kleiner Motor ein relativer ist. Heute spricht man in grünen Kreisen wieder nicht mehr über 6-Liter GMCs. 

Bei mir hat es nicht so angefangen wie bei den Kollegen, ich bin im reifen Alter auf dem logischen Weg zur Kosequenz gekommen, dass es einfach keine andere Lösung gibt, der älteste Hersteller ist nun mal der zuverlässigste. Letzteres zog mich zur Marke und ich glaube daran, dass diese Tatsache aus vielen Gesichtpsunkten mein Verhältnis zu den Autos verändert hat. 



Die kleinen Autos und die gerade noch ausreichende Leistung begleiteten stets meine Entwicklung: mein Vater und sein Bruder waren schon lange vor unserer Geburt mit 500-er Fiats im Bükk-Gebirge und in der Tatra unterwegs, dann kamen die heckgetriebenen Skodas und schließlich ein gelber 1200-er Lada. Im letzteren war ich bereits als Passagier unterwegs. Als Kleinkind sah ich in Afrika, dass die Peugeots, Toyota Lieferwagen und Datsuns mit dem Sand klarkommen, aber vor der Heimreise kaufte mein Vater doch einen 315-er BMW. Wir schrieben das Jahr 1983 und man könnte behaupten, dass ich zwei Sachen mit der Schulmilch aufgenommen habe: ein Auto hat Heckantrieb und man braucht kein Kraftwerk. 

Als dritter Sohn auf die Welt zu kommen wir von vielen als gute Sache betrachtet, aber die endlose Matchboxsammlung enthielt trotzdem keinen Stern. Noch dazu bekam ich von den Zwillingen nur die abgewetzten Exemplare, eigene waren eine seltene Ausnahme. 

Irgendwie kamm die Autonarrheit nur später, genauso wie der Führerschein, und ich war schon längst Student als zum Fahren anfing und konnte das Schrauben auch nicht lernen. Ehrlich gesagt tut es mir nicht Leid, dass man heutzutage am Wochenende den Motor am Parkplatz nicht ausbaut. Gut, der Bedarf wäre inzwischen da, in der heutigen klammen Zeit fehlt nur das Materielle zu einer Garage mit Grube.

Nach dieser Vorgeschichte riet ich auf den falschen Weg: wie Herr Csikos bei totalcar, hatte ich auch einen Fiat Panda, später verendete ein Renault 5 in meinen Händen. Kein Wunder, ich hatte kaum Geld und diese abgelutschten Teile forderten nie das, was bei einem Benz grundsätzlich ist: Disziplin (Dir und dem Auto gegenüber). Ein Mercedes verlangt sehr wohl nach Charakter und Zuwendung. 

Ich war schon über dreißig als ich das Zeichen sah, besser später als nie. Den Renault habe ich billiger verkauft als einen besseren Kinderwagen. Es war an der Zeit etwas gescheites zu suchen: mir lief das Wasser im Munde zusammen als ich bei einem Bekannten einen eingetauschten 123-er sah, aber eine Stunde vor dem abgesprochenen Termin rief er an: "es kamen Leute aus der Provinz, Bargeld, ohne feilschen, tut mir Leid." Dann fand ich den MBYBK - den ungarischen Freundeskreis der Mercedes-Youngtimer, vielleicht auch aus Wut. Meinen neuen Freunden ging ich Monate lang auf die Nerven: ich fragte bei jedem Inserat, ist der oder der andere gut, wenn nicht, warum. Ich besichtigte Rostlauben in Aussenbezirken mit Feldwegen, die eine halbe Stunde vor meiner Ankunft in die Garage gestellt waren, goldlackierte Benzinvernichter mit Leopardfell, und abgetretene Marktautos. In der Zwischenzeit brachte ich jeden Cent auf die Bank und typisch für mich, machte ich mich so schlau wie möglich. Am Ende fuhren wir in die Region Nógrád um einen Blauebelmaschine mit Kittkarosserie anzuschauen, vollkomen umsonst natürlich. Auf dem Heimweg zog mein Bruder den seit Wochen reifenden Satz heraus: Warum such ich eigentlich keinen 190-er?



Ich war aber schon ungeduldig; das Geld stand zur Verfügung - bei jedem Auto das doppelte -, also veliebte ich mich unverhältnismäßig schnell in den "kleinen Bus". Heute ist mir klar, dass auch ein katholischer Familienvater lügen darf, wenn es die Interessen erfordern, denn den Kaufpreis habe ich noch ein Mal in die Hauptteile investiert. Bereut habe ich es nicht, weil ich richtige Freunde und traditionelle Qualität gefunden habe.  (Nur zur Info: meine Eltern haben seit 1983 den selben Siemens Lady Geschirrspüler, er läuft tadellos.)



Die Jungs nerven mich permanent mit dem "Bus", mein Benz ist nämlich Blau, hat vier Türen, fährt Diesel, altert und verlässt die Stadtgrenze nur selten, aber für mich ist er der beste Wagen meines Lebens. Wäre er nur ein Avantgarde Azzuro! Ich fühle mich mit ihm wie der Kaiser der Straßen, würde ihn nicht um die Welt verkaufen und greife ohne Murren zur Geldbörse wenn er es verlangt. 

Warum ich ihn trotzdem verkaufen muss und was mit ihm passiert oder was nach ihm kommt, erzähle beim nächsten Mal... ich weiss es selber noch nicht. 
 

Leave a comment


Trackback address for this post::

https://mbybkde.blog.hu/api/trackback/id/tr88938957

Kommentek:

A hozzászólások a vonatkozó jogszabályok  értelmében felhasználói tartalomnak minősülnek, értük a szolgáltatás technikai  üzemeltetője semmilyen felelősséget nem vállal, azokat nem ellenőrzi. Kifogás esetén forduljon a blog szerkesztőjéhez. Részletek a  Felhasználási feltételekben és az adatvédelmi tájékoztatóban.

No feedback.
süti beállítások módosítása