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2009.02.12. 12:36 malenykij polgar

Todbringer in der Familie

Verfasser: Dagiszabi

Ich habe da noch so ein Projekt. (das neueste, nummer drei in der Reihe)
Das ist das Todbringer-Coupé.

Damit wir nicht dort anfangen wo andere schon schmatzen, erzähle ich kurz wie es angefangen hat, aber diese Beiträge handeln im wesentlichen um die Wiedergeburt. Es ist OK, dass der 126-er das beste Auto ist was Menschenhände geschaffen haben, aber der Wurm war in mir, dass ich auch einen Zweitürer mit V8 brauche. Beim Miamiweiss war ich schon immer der Meinung, dass ich den Werkszustand, oder wie es Coll sagt, werksähnlichen Zustand herstellen wollte (welcher in der Zwischenzeit mit einer Lorinser-Optik ergänzt wurde), also konnte ich meine perversen Träume, wie z.B. AMG-widebody Verbreiterung, Ballonreifen im Straßenwalzenstil (max. 16 Zoll Durchmesser, min. 9-10 Zoll breite), Turbo und etc. nicht ausleben. Also schielte ich auf 126-er Cuopés, wie es sich einem richten Tagträumer auf hasznaltauto.hu (ungarische Gebrauchtwagenseite) gehört, als ein Inserat mit folgendem Text erschien: 

 

Mercedes 500 SEC dringend zu verkaufen wegen finanzieller Probleme, als Teileträger oder komplett. Hervorragend geeignet zur Instandhaltung oder Ergänzung eines anderen SEC




 

Wenigstens keine Geschichten vom blinden schweizer Zahnarzt.

Vor allem der Preis war attraktiv, ich beobachte die Coupés seit längerem und weiss, dass genau solche Misthaufen um 800 tausend angeboten werden, angeblich in gutem Zustand. 
Also wenn ich zwei Millionen ausgeben muss, und die Basis keine 800 tausend sondern 250 tausend ist, habe ich locker 500 tausend gespart. Letztendlich waren es auch keine 250 tausend. :) 

Es sei zu erwähnen, dass ich vor einigen Jahren ein Inserat bei hasznaltauto.hu vom selben Auto gespeichert habe, damals noch um 1.2 Millionen und wie wir später erfuhren, fuhr es nur 2000 km in der Zwischenzeit.

Ich schickte einige fachkundige Freunde aus dem Klub los, die sofort berichteten, dass der Text stimmt, es eignet sich nur zum Ausschlachten weil es ein haufen Scheiße ist, aber es hat viele Extras und Probleme mit den Papieren. Sowas schreckt mich natürlich nicht ab. Ich liebe es die Verwerterflüchtlinge zu retten. Sie haben vom Leben noch eine Chance verdient, wenn schon die Vorbesitzer ihnen nicht gaben was sie verdienen und ich glaube fest daran, dass diese Finanzieruns-Leasing-Wegwerfwelt eines Tages endet und die Menschen die wahre Ingenieursleistung wieder respektieren werden. Diese Autos könnten bis dann natürlich aussterben, wenn jeder glaubt, dass man sie als Teilespender besser verkaufen kann als komplett.

Fakt ist, dass wir mit Zsoltw124 (auch als Opelzsolt bekannt) das Auto anschauen fuhren und wir wollten es sofort mithenmen sofern es anspringt. Tat es natürlich nicht. Der junge, in Moskau geborene Mann erzählte, dass es noch kürzlich ansprang, dann aber immer schwieriger, weil die Batterie leer war. Gut, der Anlasser drehte problemlos, aber er hustete nicht einmal, lediglich zwei riesige Rückschüsse hat er produziert. Wir sahen, dass die Karosserie am verwesen war, das Interieur diente wahrscheinlich als Hundezwinger in den letzten Jahren, der Motor war tot, noch dazu gab es Probleme mit den Papieren, also sagten wir, Neeeeee, das Auto nehmen wir nicht mit. Das ist Schrottreift. Na gut, vielleicht um 150 tausen. OK - sagte der Verkäufer. Das ließen wir schnell unterschreiben. In der Zwischenzeit kam der liebe Papa der noch einiges an Werkszubehör mitgag. Wahrscheinlich wusste der Sohn nichts davon. Am nächsten Tag schickten wir den Hänger und das Auto landete in Zsoltis Garage wo wir die größten Probleme schnell verarzten konnten. Konkret stellten wir die Zündfolge wieder auf den Werkszustand ein :)und füllten Benzin ein, ab diesem Zeitpunkt schnurrte der Motor wie ein Kätzchen und wir hatten ein vollkommen brauchbares Auto mit "einigen ästhetischen Mängeln".

Der erste Start nach einigen Jahren wirrer Zündfolge:



Es folgten einige Monate Pause zwecks Erledigung der Papiere, und es fehlte nur noch die TÜV damit ich als Besitzer eingetragen werden konnte.
 

Das klingt sehr einfach, aber Zsolti hat einige graue Haare dieser Geschichte zu verdanken, bis am Ende alles offiziell erledigt werden konnte, man musste nur die Geduld besitzen.
Der ursprüngliche Plan lautete, dass ich die Papiere erledige und das Auto für einige Jahre einmotte um im Rahmen eines langfristigen Projektes wiederbeleben zu lassen. Den Strich in der Rechnung machte die TÜV. Na gut, ab zum Schlosser, lassen wir paar Bleche machen, oder ähnliches: aus Beton, Stoff, GFK, Schaum, Zeitungspapier/Kitt-Kombination, Bremsen, ab zur Behörde und dann zum Nebengleis bis mich die Lust auf die korrekte Wiederbelebung packt.
Die Zeit verging, mit dem Schlosser kratzten wir am Schädel welches Problem wie gelöst werden kann, ich saß brav vor ebay, demzufolge hat Herr Tschik, unser in Deutschland lebender Freund, die Rücksitze in seinem Dienstwagen, dem Vectra Kombi nie wieder in der ursprünglichen Position gesehen.
Letztendlich kamen wir zu dem Schluss, dass es unnötig ist in die halbherzige Arbeit Zeit und Energie zu investieren. Wenn wir schon das Auto zerlegt haben, Schlosser- und Lackierarbeiten fällig sind, könnten wir den endgültigen Zustand gleich herstellen. Das bedeutet, dass es gleich ein Widebody verpasst bekommt und wieder im ursprünglichen Manganbraun glänzen wird. Auf deutsch gesagt wird es heillos zerschnitten, auch die Teile, die bis jetzt OK waren, und wegen der Lackierung wir es komplett zerlegt. Dieses "wenn wir schon dabei sind" Prinzip eskalierte und gestern bauten wir den Motor aus.
Eigentlich wollte ich nur darüber schreiben, aber die Einleitung geriet zu lang, in Wahrheit war sie noch länger, um ca. 9 Monate. Am Samstag besprachen wir mit dem Schlosser, dass wenn wir schon die komplett verrosteten Federdome austauschen wollen und das Auto eh neu lackiert wird, sollten wir auch den Motor ausbauen.

Federdom:

Ich zierte mich, weil ich genau weiss, wie das endet. Der weisse stand schon mehr als anderthalb Jahre aus dem Grund, dass ich alles richtig machen wollte, wenn er schon zerlegt ist, aber auch diesmal konnte ich nicht widerstehen. Wir zerrten das Auto schnell über die Grube um alles abzuklemmen, und ich sah das Auto das erste Mal von unten. 

Als erstes schaute ich das Differential an und vom Anblick bekam ich einen Magenkrampf, mein Herz raste und eine glückliche Wärme breitete sich aus als ich das sah:



für Anfänger: Das ist ein Schild mit dem Text: " Achtung Spezial Öl Sperrdifferential"
Wir haben also einen Schatz: Sperrdifferential!!! Wir müssen keine hunderttausende ausgeben und schwitzen, geschweige denn suchen. Schon vorhanden!

Das abklemmen lief schnell. Gott sei Dank ist das ein Mercedes, es ist also wurscht, das die Schrauben 24 Jahre alt sind, einmal Klack, schon kann man sie lösen. Auch beim Krümmer. So, dann kam der Storch oder Frosch, oder Krokodil oder was, (das rote Zeugs) und in 10 Minuten war der V8 gestern draussen. 

Was ähnliches habe ich schon gemacht, aber hätte ich mich daran erinnert, dass es so einfach ist, hätte ich nie so lang über die Notwendigkeit gegrübelt. Weil jetzt kommt an überall gut dran und auch die verwinkelten Ecken kann man richtig reinigiten und behandeln. Auf einer anderen Weise wären wir zum Teil hinter der zweiten Spritzwand nie rangekommen, dort befanden sich zum Beispiel zwei Schaufeln Erde un Kompost, dadrunter hat die vor Jahren verronnene Bremsflüssigkeit jegliche Lackierung zerfressen. Momentan ist das noch Oberflächenrost, aber allein der Gedanke tut weh, dass es in einigen Jahren mein frisch überholtes Auto an der schlimmsten Stelle heillos zerfressen hätte. 
Ich vergnügte mich noch am ausgebauten Motor. Entfernte einige Sachen, die wirbei einem ausgebauten Motor richtig reparieren können, damit ich für die nächsten Jahre meine Ruhe habe. Anlasser, Lichtmaschine, der Harrison Klimakompressor, der so groß ist wie ein Motor vom 126-er, sämtliche Hydraulikschläuche, Lenkservokühler, usw...
Diese waren tadellos, alles funktionierte, die Ölleitungen waren ölverschmiert, aber besser drauessen daran arbeiten als drinnen.

Der Motor ist überraschend trocken. Die Ölwanne hat lediglich Flugrost weil sie nie Öl gesehen hat. Das Öl tropfte lediglich von den Nebenagreggaten und Schläuchen drauf. Bzw. das Getriebe leidet an Inkontinenz. Das Getriebe wollte ich sowieso zerlegen, einerseits rattert es im Rückwärtsgang, andererseits, wenn der Motor eh ein Turbo bekommt, besser gesagt zwei, weil V8, müsste das Getriebe irgendwie verstärkt werden um 450 PS bewältigen zu können. Die Vorwärtsgänge waren tadellos, man hätte sogar in dem Zustand fahren können.
 

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